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L'homme armé

8. November 2025, 17 Uhr


Kirche Oberstrass, Stapferstrasse 58, Zürich

Das Programm – eine dreichörige Messe von Giacomo Carissimi und Marienmotetten des 20. Jahrhunderts – stellt einen Bezug her zu einer frühneuzeitlichen Katastrophe. Der cantus firmus, der „feststehende Gesang“, welcher der Messe zugrundeliegt, führt uns in die Zeit des Hundertjährigen Krieges (1337-1453): „L’homme armé doibt on douter“ – „Den Mann in Waffen muss man fürchten“. Carissimi ist mit der Idee der Einarbeitung dieser Melodie in bester Gesellschaft, haben doch die Meister der franko-flämischen Schule und auch viele Spätergeborene „L’homme armé“ zum meistgenutzten cantus firmus der abendländischen Musikgeschichte gemacht. Der Text spricht von der Angst vor dem Soldaten und seinen brachialen Werbungen zum Kriegsdienst. Stilistisch sind die a cappella-Motetten der zeitgenössischen britischen Komponistin Cecilia McDowall ein grösstmöglicher Gegensatz zur frühbarocken Messe; wichtiger aber ist der inhaltliche Kontrast in Form der unbewaffneten und daher schutzlosen Frau, die in den Marienhymnen mit den Attributen Güte, Milde, Barmherzigkeit und Reinheit versehen ist. Zarte Unschuld trifft auf martialische Rüstung.

PROGRAMM

Guillaume Du Fay (ca.1400-1474)
“L’homme armé”,Guillaume Du Fay (ca.1400-1474)


Giacomo Carissimi (1605-1674)
Missa „L’homme armé“ à 12 30’

zwischen den Messesätzen:
Guillaume Du Fay (ca.1400-1474) (*1951): Alma redemptoris mater
Ave Regina
Ave Maria
Regina caeli
Love Incorruptible